Spricht man von Baukultur, dann ist der öffentliche Raum schnell Thema und spricht man vom öffentlichen Raum, so ist man schnell beim Thema der Mobilität und damit bei einem wesentlichen Punkt in der Debatte um Klimawandel und Nachhaltigkeit angelangt. Auch im Hinblick auf die Ressourcenknappheit ist es unsere vorrangige gegenwärtige Aufgabe unsere alltäglichen Lebensgewohnheiten und die gegenwärtigen Praktiken des Planens und Bauens zu hinterfragen und Änderungsprozesse im Denken und Handeln einzufordern. Diesen Herausforderungen des radikalen Umdenkens und des kulturellen Wandels müssen wir uns jetzt stellen, um lebenswerte, ressourcenschonende und emissionsarme Lebensräume für die Zukunft und die nächsten Generationen zu schaffen.
Wie kann eine zukunftsweisende Stadtentwicklung mit neuen Mobilitätskonzepten aussehen?
In den letzten Jahrzenten orientierten sich die Gestaltung des öffentlichen Raumes, der Plätze und Straßen an der Benutzung durch das Auto. Gegenwärtig wird der Großteil der dadurch versiegelten Fläche, durch den fließenden Autoverkehr oder für das Abstellen von Autos benutzt. Es gilt, diese Räume neu zu ordnen, die Flächen neu zu verteilen und zu entsiegeln. Neue Mobilitätskonzepte können dabei die Möglichkeiten schaffen, den öffentlichen Raum neu zu entdecken.
GAT arbeitet unterschiedliche Sichtweisen und Lösungsansätze zum Themenkomplex Mobilität und öffentlicher Raum u.a. anhand von Projektbeispielen medial auf. Dabei sollen auch bestehende und neue urbane Mobilitätskonzepte am Beispiel vom Großraum Graz zusammengeführt und eine Vision für eine zukünftige Gestaltung unseres Lebensraums aufgezeigt werden.
Mit dem Ziel, dass Architekturschaffende, Bauherren, Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger die aktuelle Entwicklung im Bereich Verkehr und der Tendenz zur Überwachung des öffentlichen Raumes hinterfragen, um schließlich nach neuen, ganzheitlichen und nachhaltigen Lösungen zu suchen, diese zu fördern und zur Umsetzung zu bringen.
(Text: Petra Kickenweitz)
Menschen und Stadtentwicklung
Dazu passt mein Artikel "Die-Stadt_ein-Verteilungsereignis_Teil-3-von-3", dem ich deswegen einen letzten kurzen Absatz hinzugefügt hab und der - hoffentlich mit ihm - im GAT erscheinen wird.
Verkehr (in städtisch besiedeltem Raum) ist nicht nur ein Problem des Verkehrs.Und deshalb ist Verkehrsplanung als Planung des Verkehrs nicht Städteplanung. Da geht es darum, die Dinge anzusprechen, die Verkehr verursachen.
Etwas ist schon wichtig: Alle Arten von Verkehr, des Fußgängers (1), mit Bussen, Straßenbahnen, U-Bahnen und Autos erzeugen zusammen mit anderen Elementen der Infrastruktur ein Potenzial städtischer Entwicklung. Jede davon hat ihre eigenen Gesetze und die (Frau), die das Potenzial ausschöpfen will, benützt Verlehrsmittel nach eigenem Ermessen. Ja, auch U-Bahnen erzeugen eines und gerade das, wie man damit umgeht, trennt Sinn von Unsinn.
Das berücksichtigt Stadtplanung heute nicht. Und gemessen an deren Trägheit ist die Wandlungsfähigkeit des Marktes geradezu wunderbar. Was tut sich, wenn Autos immer noch Autos sein werden, aber selbstfahrend und jederzeit individuell abrufbar? Solche Fahrzeuge der Elektro- und Wasserstoffmobilität brauchen kaum Parkplätze, sondern Lagerhaltung. Verkehrsstraßen erlauben flüssigeren Verkehr von professionellen und privaten Dienstleistern, können mit Alleen zurückgebildet werden. Und anderes mehr, denn das ist nur eine Seite der Digitalisierung, in der man nicht mit Dreieck, Lineal, Tusche und gefüllte Flachen arbeitet, sondern mit digitalen Medien, in denen auch der Ort eine andere Bedeutung erlangt als Ort mit elektronischen statt Meterdistanzen.
(1) Ich schreibe nicht gendergerecht. Hier einmal männlich, dann weiblich, wenn es sich auf Menschen bezieht.