03/07/2011
03/07/2011

Projekt "Promenaden und Logenplätze für den Millstätter See", Planung u. Schaubild: Trecolore Architects

Projekt "Promenaden und Logenplätze für den Millstätter See", Planung u. Schaubild: Trecolore Architects

Erlebnisräume sollen den Tourismus am Millstätter See ankurbeln. Die Urlauber wollen indes zurück zur Natur. Über Auswüchse des Erfolgsdrucks im Fremdenverkehr.

Ein Dilemma des österreichischen Tourismus liegt in der Unvereinbarkeit der Zukunftsbilder, die die Werbung als Leitszenarien für die touristische Entwicklung ausgibt. Dem Slogan „Echt Österreich“, in dem sich der angeblich steigende Wunsch des Gastes nach dem unverfälschten Naturerlebnis ausdrückt, folgt sogleich die Empfehlung an die Tourismusbranchen, den Berg zum ultimativen Erlebniscenter auszubauen, zum Erlebnis Berg mit Entertainment rund um die Uhr. Der plakativen Feststellung, dass „die intakte Umwelt Österreichs gefragt“ ist, folgt die Forderung „nach dem Ausbau der Erlebniskultur rund um Seen“. Entweder fallen die Widersprüche niemandem auf, oder man glaubt wirklich, die Gegensätze ließen sich unter einen alles aufs Natürlichste harmonisierenden Hut bringen. ....

Verfasser/in:
Karin Tschavgova; erschienen im Spectrum, Die Presse, am 02.07.2011
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