05/04/2011
05/04/2011

Umweltanwältin Ute Pöllinger lieferte TÄTIGKEITSBERICHT 2010. Foto: J. J. Kucek

Call for Entries: Design in Holz. Gesucht sind Ideen zur Entwicklung eines Produktes aus Massivholz.

AUSLOBUNG Poster-Designwettbewerb "CODE".

_ Neue Steiermärkischen Bautechnikverordnung 2011 bringt u.a. neue Wärmeschutz-Regeln auch für Zubauten

Bestimmte wärmeschutztechnische Vorschriften, wie die Einhaltung von Wärmedurchgangs-Koeffizienten oder Wärmedurchlass-Widerständen, sind derzeit bei Errichtung von Neubauten sowie bei Instandsetzungsmaßnahmen vorgesehen. Diese gelten derzeit nicht für Zubauten. Das ändert sich jedoch mit der neuen Steiermärkischen Bautechnikverordnung 2011. Diese am 1. Mai 2011 in Kraft tretende neue Regelung hat Landesrat Gerhard Kurzmann in der Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung am Donnerstag, 31. März 2011 eingebracht.
Diese Verordnung basiert auf der Steiermärkischen Baugesetznovelle 2010, die eine Harmonisierung bautechnischer Vorschriften der Länder nach einer Art. 15a B-VG-Vereinbarung zum Inhalt hat.
Das EU-Notifikationsverfahren der Steiermärkischen Bautechnikverordnung 2011 ist bereits abgeschlossen. Diese Verordnung enthält außerdem Vorschriften über „Mechanische Festigkeit und Standsicherheit; Brandschutz; Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz; Nutzungssicherheit und Barrierefreiheit; Schallschutz" sowie weitere Regeln über „Energieeinsparung und Wärmeschutz".

ERGEBNIS ExpertInnenbefragung „Zukunft Bauen 2011“

In einer Online-Befragung (20.01-08.06.2011) wurden das Wissen und die Meinung von BauexpertInnen zu Gebäudekonzepten und anderen Zukunftsfragen erhoben.
Die wichtigsten Details im Überblick:
_ Bekanntheit von Gebäudekonzepten nach Durchschnittsnoten
Niedrigenergiehaus und Passivhaus sind auch in ExpertInnenkreisen die bekanntesten Gebäudekonzepte. Das Nearly Zero Energy Building ist deutlich am wenigsten bekannt. Als meistgebaut werden Passivhaus, Niedrigenergiehaus und Niedrigstenergiehaus genannt. Am wenigsten Erfahrungen haben die Befragten mit Aktiv-Solarhaus, 3-Liter-Haus und Aktivhaus. Die besten Marktaussichten in den nächsten 5 Jahren werden Passivhaus und Niedrigstenergie-haus zugeschrieben. Schlechte Aussichten hat vor allem das 3-Liter-Haus.
_ Leistbarkeit
Als bauentscheidende Kostenfaktoren werden neben den Baukosten (Errichtungskosten) vor allem Finanzierungsaspekte – Wohnbauförderung und Kredit – und Grundpreise genannt. Deutlich geringer wird die Bedeutung der laufenden Kosten eingeschätzt. Das Planungshonorar beeinflusst nach Meinung der Befragten die Bauentscheidung am wenigsten.
_ Zukünftige Herausforderungen
Alle 16 vorgegebenen „Fragen, vor denen die Baubranche steht“ bekommen Durchschnittsnoten unter 2,5; keine davon kann daher als „unwichtig“ abgetan werden.
Als wichtigste Themen für das eigene Unternehmen in den nächsten 5 Jahren werden „Vermeidung sommerlicher Überhitzung“ und „Innenraumluftqualität“ gesehen, dicht gefolgt von „Energieausweis“, „Erneuerbare Energie“, Primärenergiebedarf“, „Heizwärmebedarf“ und „Umfassende Sanierung von Gebäuden“.
Die Europäische Gebäuderichtlinie EPBD erreicht die gute Note von 1,9, folgt jedoch erst an achter Stelle, knapp vor „CO2-Ausstoß“.
_ www.Expertenbefragung.com
Die Expertenbefragung "Zukunft Bauen 2011" wurde von Mag. Siegfried Wirth initiiert und konzipiert. Wirth ist Unternehmensberater mit inhaltlichem Schwerpunkt auf ökologisches und nachhaltiges Bauen. Der Fragebogen war von 20.01. bis inklusive 08.02.2011 online verfügbar. Eingeladen waren gut 10.000 BauexpertInnen, 205 haben den Fragebogen vollständig beantwortet. Die Teilnehmer bieten einen guten Querschnitt durch die Baubranche. Detailauswertungen könnten also interessante Zusatzinformation liefern.
Die Website wurde für den Anlassfall neu geschaffen. Durch die neutrale Konzeption ist sie ein ideales Vehikel für Studien jeglicher Art. Somit steht www.Expertenbefragung.com nun als themenoffene Plattform auch für Projekte anderer Branchen zur Verfügung.

_ TÄTIGKEITSBERICHT 2010 der steirischen Umweltanwältin
Boom an Projekten zur Erzeugung erneuerbarer Energie

Im Medienzentrum Steiermark präsentierte die steirische Umweltanwältin Ute Pöllingeram 29.03.2011 ihren jährlichen Tätigkeitsbericht über das vergangene Arbeitsjahr. Pöllinger wurde im April 2010 für weitere fünf Jahre als Umweltanwältin bestellt und ist gemeinsam mit sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Interessen des Umweltschutzes im Einsatz.
Das Jahr 2010 war gekennzeichnet durch einen Boom an Projekten zur Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen. „Dieser Trend ist grundsätzlich positiv, der Teufel steckt aber im Detail”, weiß Pöllinger. „Dies vor allem bei Projekten in Naturschutzgebieten oder in Lebensräumen von geschützten Arten, wo die gewonnene Energie in keinem Verhältnis zu den negativen Auswirkungen steht.”
Pöllinger bekommt oft den Einwand zu hören, dass sie sich gegen Projekte zur Alternativenergie stelle. Dies sei jedoch nur dort der Fall, wo unter dem Etikett „Alternativenergie” grobe Mängel versteckt werden sollen. „Meine Aufgabe ist es nicht, gesellschaftspolitische Aussagen zu tätigen, sondern im Einzelfall zu prüfen, ob das Vorhaben im Einklang mit dem betroffenen Naturraum steht. Wenn dem nicht so ist, bin ich gesetzlich verpflichtet, das negative Ergebnis im Verfahren zu vertreten”, so Pöllinger. „In 90 Prozent der Fälle geben wir aber positive Stellungnahmen ab.”
Neben den erneuerbaren Energien ist die Teilnahme an Umweltverträglichkeitsprüfungen ein besonders arbeitsintensiver Bereich in der Umweltanwaltschaft. Hier erfolgte 2010 beispielsweise der Spatenstich für die Abwärmenutzung beim Vorhaben „Gasverdichterstation Weitendorf”; ein Erfolg der Umweltanwältin. Auch beim Semmering-Basistunnel neu, bei mehreren Steinbrüchen sowie beim Grazer Südgürtel hat sie sich eingebracht. „In diesen Verfahren wurde übrigens jeweils eine positive Stellungnahme abgegeben, nachdem durch intensive Verhandlungen Projektverbesserungen und Erleichterungen für die betroffenen Anrainer erreicht werden konnten”, führt Pöllingers Stellvertreter Christopher Grunert aus.
Neuland betritt die Umweltanwältin mit dem Konzept der Ökosystem-Dienstleistungen. Hier werden die natürlichen Systeme als „Naturkapital” betrachtet, das für den Menschen wertvolle Dienste erbringt (z. B. Bereitstellung von Rohstoffen, Regenerationsfähigkeit, Erholungs- und Freizeitnutzen, Produktion von Sauerstoff, Hochwasserschutz). Diese Dienstleistungen werden monetär bewertet, als ökologische Kosten ins Verfahren eingebracht und dem volkswirtschaftlichen Nutzen eines Projektes gegenübergestellt. Dadurch wird eine Interessensabwägung zwischen Ökologie und Ökonomie wesentlich erleichtert. Dieser Ansatz wurde aktuell beim Kraftwerk Gratkorn ins Verfahren eingebracht.

_ Call for Entries: DESIGN IN HOLZ

Die Steiermark verfügt über große Holzressourcen, Holz ist ein traditioneller Rohstoff: Unter Einbeziehung der ökologischen Aspekte entstehen neue innovative Produkte, die wegweisend für zukünftige Entwicklungen sind. Das Holzinnovationszentrum Zeltweg und der steirische Holzcluster haben sich dieser Innovation verschrieben: das HIZ verfügt über eine der modernsten Prototypen-Werkstätten im Bereich Holz.
Diese Technologie soll in Kooperation mit der Creative Industries Styria in einem Contest Designern aus der Steiermark zur Verfügung gestellt werden, um im Engineering Center Wood (ECW) des HIZ einen Prototypen zu produzieren.
Gesucht sind Ideen zur Entwicklung eines Produktes aus Massivholz: dieses kann mittels des 7-Achs-Industrieroboters des HIZ in Formen gebracht werden, die bis vor kurzem unmöglich waren. Ob Objekte des täglichen Gebrauchs, Beleuchtungselemente, Möbel für In- und Outdoor, Kleinbauwerke oder Sonderobjekte wie Boote oder Fahrzeuge: der Contest bietet die Möglichkeit, diese Ideen als Prototypen zu realisieren.
Hinweis: Es müssen hier noch keine fertigen Produkte eingereicht werden, sondern es gilt, die Idee bestmöglich zu beschreiben.
WORKSHOP:
Am 15. April 2011 ist ein Workshop im HIZ Zeltweg angesetzt: Die Teilnehmer können sich vor Ort über die Fertigungs- und Gestaltungsmöglichkeiten im ECW informieren.
Anmeldung zum Workshop bis 13. April 2011 unter mirella.baernthaler(c)cis.at
EINREICHUNGEN:
Einreichungen bis 29. April 2011 digital an mirella.baernthaler@cis.at oder per Post an Creative Industries Styria, Marienplatz 1, 8020 Graz

_ Poster-Designwettbewerb "CODE"

Der Posterdesign-Wettbewerb, organisiert im Rahmen des UNESCO Creative Cities Network, ist das erste Projekt, das von allen 10 UNESCO Cities of Design (Berlin, Buenos Aires, Kobe, Montreal, Nagoya, Schanghai, Shenzhen, Seoul, St. Etienne und Graz) gemeinsam durchgeführt wird. Der Schwerpunkt des Wettbewerbs liegt auf folgender Frage: Welcher CODE definiert eine Stadt? Welches Bild veranschaulicht, was eine Stadt immer schon einzigartig gemacht hat bzw. heute einzigartig macht und in Zukunft einzigartig machen wird?
THEMA
Jede Metropole hat ihre eigene visuelle Identität, einen individuellen CODE. Dieser Wettbewerb hat sich zum Ziel gesetzt, Bilder zu schaffen, die veranschaulichen, was eine Stadt immer schon einzigartig gemacht hat bzw. heute einzigartig macht und in Zukunft einzigartig machen wird. Der Schwerpunkt des Wettbewerbs liegt auf folgender Frage: Welcher CODE definiert die Stadt? Wie sieht Ihr Bild von Berlin, Buenos Aires, Kobe, Montreal, Nagoya, Shanghai, Shenzhen, Seoul, St. Etienne, Graz aus?
TEILNAHME:
Der Wettbewerb steht GrafikdesignerInnen, IllustratorInnen und FotografInnen offen (Profis wie Studierenden), die in einer der zehn UNESCO Cities of Design ansässig sind (d.h. dort leben oder arbeiten).
PREISE UND ANERKENNUNGEN:
Eine Jury wählt die 10 besten Poster bzw. einen Gewinner bzw. eine Gewinnerin des Hauptpreises aus den eingereichten Arbeiten aus. Eine Ausstellung mit den insgesamt 100 Gewinnerpostern (einschließlich der 10 GewinnerInnen des Hauptpreises) wird ab 6. Juni 2011 im Centre de Design UQAM in Montreal gezeigt und in weiterer Folge in St. Etienne und Graz.

Anmeldeschluss: 26. April 2011
Abgabetermin für Einreichungen: 16. Mai 2011
- Die Einreichungen müssen bis spätestens 12:00 Mittag Ortszeit in elektronischer Form beim Wettbewerbsveranstalter eingehen.
- Nach diesem Abgabetermin eingehende Einreichungen können nicht berücksichtigt werden.
Anmeldung unter: office@cis.at
INFOS:
Creative Industries Styria GmbH, Barbara Tscherne
Marienplatz 1, A-8020 Graz
T +43 (0)316/890 598 19, barbara.tscherne@cis.at

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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