11/06/2008
11/06/2008

Am 30. Mai 2008 wurde das neue Kinderwohnhaus in Arnfels feierlich eröffnet. Im Bild v. li: Vizepräsidentin Garber, Bürgermeister Held, Direktor Freilinger, LH-Stv. Flecker, Foto: transbanana

Der rote Innenhof und die Betreuerschaltzentrale befinden sich in der Mitte des Gebäudes. Um diese beiden Elemente winden sich alle weiteren Räume, entlang eines s. g. Wohnbandes, nach oben. Entwurfsskizze: transbanana

Das rote Herz - Innenhof und Kindergalerie. Foto: transbanana

Eröffnungstag. Foto: U. Werluschnig

Fernsehzone im Wohnband mit
direktem Bezug zum Innenhof - gegenüber
die Betreuerschaltstelle
Fotos: U. Werluschnig

Eröffnungstag. Foto: U. Werluschnig

Wohnband in der Villa Auf und Ab, mit Blick zum Innenhof. Foto: transbanana

Wohnband in der Villa Auf und Ab. Foto: transbanana

Am 30.05.2008 wurde das neue Kinderwohnhaus von Pro Juventute, die “Villa Auf und Ab” im südsteirischen Arnfels feierlich eröffnet.

Die sozialpädagogische Wohneinrichtung bietet 13 + 1 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 5 und 15 Jahren, die nicht mehr in ihrer Herkunftsfamilie bleiben können, ein neues Zuhause. Sie leben mit 7 BetreuerInnen im Haus.

Am Eröffnungstag konnte man das Kinderwohnhaus besichtigen. Es besteht im Wesentlichen aus 3 Elementen:
- einem Innenhof: das rote Herz
- einer vertikalen Betreuerschaltstelle
- sowie dem gelben Wohnband
Das Herz des Wohnhauses, der rote Innenhof, ist nur für die BewohnerInnen einsehbar und bildet so einen ganz privaten Außenraum, der als Kommunikationspunkt der Gemeinschaft vernetzt, verbindet und um den sich alles dreht. Nähert man sich dem Gebäude von außen, nimmt man ihn nicht wahr. Er erschließt sich erst bei der Begehung des Hauses, wird dann aber durch seine Farbe und Form umso präsenter. Neben dem Innenhof befindet sich auch die vertikale Betreuerschaltstelle in der Gebäudemitte. Die übrigen Räume winden sich als gelb markiertes Wohnband um diese zwei Elemente nach oben. Die Topografie des Grundstücks mit Hanglage begünstigt dieses Konzept. Durch die ungewöhnliche Anordnung der Räume entstehen viele Wege und Erlebnisräume. Die Niveauunterschiede erzeugen ein stetes Auf und Ab. Man lebt hier nicht in einem herkömmlichen Haus mit Erdgeschoss und Obergeschoss, die durch eine Treppe miteinander verbunden sind, sondern vielmehr in einer Landschaft mit fließenden Übergängen. Sinngemäß gaben die Architekten dem Haus den Namen „VILLA AUF UND AB“.

Ein identitätsstiftendes Kunstprojekt von TRANSBANANA, der s. g. „Wurzelgarten”, soll den Bau schon bald ergänzen und den Kindern eine Möglichkeit der Verwurzelung mit dem neuen Zuhause bieten. Bei der Eröffnung des Hauses befand er sich noch in Planung und wurde deshalb mit einem Baustellenband rund um die Villa markiert, schon bald aber soll er umgesetzt und eröffnet werden. Finanziert wird das experimentelle Pilotprojekt von der Firma Strabag und vom Land Steiermark / Abteilung Kunst und Soziales.

Die Bauherrenschaft hat mit dem Planungsteam (Margarethe Mueller / Transbanana, Walter Kletzl und Gerhard Sagerer) das Gebäude von Grund auf mitentwickelt, sich auf viele unkonventionelle Vorschläge und Ideen eingelassen und so den Entwurf der ArchitektInnen mitgetragen. Das ausschließlich positive Echo bei der Eröffnung hat dieses Vertrauen bestätigt.PROJEKTDATEN

Villa Auf und Ab
Pro Juventute Sonnweg
Arnfels - Südsteiermark

PLANUNG:
ARGE
Margarethe Mueller / Transbanana ArchitektInnen
Walter Kletzl
Gerhard Sagerer
BAUHERR: Pro Juventute Kinderdorfvereinigung
STATIK: DI Fuchs - Strabag AG
HAUSTECHNIKPLANUNG: HTR Haustechnik GmbH
GENERALPLANUNG: Strabag AG
ÖRTLICHE BAUAUFSICHT: das Architektenteam

Planung: 2006 / 2007
Fertigstellung: 2008
Nettonutzfläche: 468 m2
plus 60 m² Raum der unbegrenzten Möglichkeiten

Kunst am Bau - Projekt “Wurzelgarten”
Margarethe Mueller / Transbanana ArchitektInnen

SPONSOREN:
Firma Strabag
Land Steiermark / Abteilung Kunst Kultur und Soziales

KONTAKT:
Margarethe Mueller
Transbanana ArchitektInnen
Wien/Berlin/Graz
Atelier Wien: Viktorgasse 22, 1040 Wien
office@transbanana.com
www.transbanana.com

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur täglich
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