11/05/2004
11/05/2004

Projekt 2 (Sieger) Arch DI Hans Purkarthofer, Hartberg, mit DI Georg Keler, DI Herwig Langmaier und DI Bernd Pürstl, Graz

Projekt 4: Lageplan

Projekt 2: Lageplan

Projekt 2: Außenansichtansicht

Projekt 4: Ansicht Hotel

Projekt Nr. 3: Arch. DI Manfred Zernig
Arch. DI Irmgard Lusser, Graz

Projekt 3: Außenansicht

Projekt 5: Arch. Büro Schluder, Wien

Projekt 6 "day2"

Projekt 6 "bridging"

Projekt 1: Arch. DI Werner Byloff, Graz

Projekt 1: Arch. DI Werner Byloff, Graz

Sechs Architekturbüros waren eingeladen, für die Gemeinde Hart bei Graz ein modernes Ortszentrum mit Geschäftsflächen, Wellness- und Fitnessbereich zu entwerfen.

Auslober
Gemeinde Hart bei Graz

Durchführung
ELIN - Siedlungsgenossenschaft der Grazer Verkehrsbetriebe

Preisträger:
Projekt 2 - Arch. DI Purkarthofer, Hartberg
DI Keller / DI Langmaier / DI Pürstl, Graz

Projekt Nr.1:
Arch. DI Werner Byloff
Rechbauerstrasse 10, 8010 Graz

Projekt Nr. 3:
Arch. DI Manfred Zernig
Arch. DI Irmgard Lusser
Sackstrasse 22, 8010 Graz

Projekt Nr.4:
Arch. DI Hussa & Kassarnig
Frankstrasse 19, 8010 Graz

Projekt Nr.5:
Arch. Büro Schluder
Heinrichstrasse 2, 1010 Wien

Projekt Nr.6:
ORTLOS Architects
DI Ivan Redi & Arch.DI Andrea Schröttner
Gleisdorfergasse 6, 8010 GrazJURYPROTOKOLL

Termin: 22.04.2004
Beginn: 9:00 Uhr
Ort: Trauungssaal Gemeinde Hart bei Graz

Zusammensetzung der Jury:
Bgm. Gerhard Payer, Vizebgm. Ing. Alfred Enko, GK. Norbert Peinsipp, GR. Ing. Rudolf Klappa, Arch. Kreutzer, Arch. Giselbrecht, DI Sark

Vorprüfung:
Mag. Arch. Hauser

Ohne Stimmrecht sind anwesend:
DI Juterschnig, Arch. Hauser, BM. Hutter,
GR. Hochfellner, Vorstandsmitglied Mag. M. Klöckl, Referent des Bauamtes Ing. Zankl, Raumplaner, Arch. Peyker

Von Herrn Mag. Max Klöckl werden die Teilnehmer einzeln vorgestellt und Herr Arch. Kreutzer als Vorsitzender nominiert.
6 pro / eine Enthaltung

Als Stellvertreter wird Hr. Bgm. Gerhard Payer nominiert.
6 pro / eine Enthaltung

Als Schriftführer wird Herr Arch. Giselbrecht vorgeschlagen
6 pro / eine Enthaltung

Arch. Kreutzer übernimmt den Vorsitz und stellt die Frage nach der Befangenheit und klärt die Jurymitglieder auf, dass Verschwiegenheitspflicht während der Sitzung herrscht.

Alle Jurymitglieder erklären sich für nicht befangen.

Arch. Kreutzer liest die Beurteilungskriterien der Ausschreibung vor. Anschließend bittet der Vorsitzende den Vorprüfer um den Vorprüfungsbericht.

Die Ergebnisse der Vorprüfung werden vom Vorprüfer bei einem Rundgang vor den jeweiligen Projekten erklärt.
Zum Vorprüfungsbericht ist anzumerken, dass bei verschiedenen Projekten einzelne Nutzflächen und Bruttogeschoßflächen zum Teil nicht nachvollziehbar geliefert worden sind. Aus diesem Grund kann nur die gesamte Bruttogeschoßfläche bzw. Nutzfläche für die Beurteilung herangezogen werden.
Der Vorprüfungsbericht wird dem Protokoll getrennt beigelegt.

Die Vorstellungsrunde des Vorprüfers endet um 10:25 Uhr
Arch. Peyker verlässt die Jury.

Anschließend gibt es eine Diskussion über die grundsätzlichen Potentiale der verschiedenen Projekte. Es sollte ein entwicklungsfähiges Projekt gefunden werden, welches eine Identität des Ortes kreiert. Weiters wird diskutiert, inwieweit eine Brücke über die Straße als Signal diesem Gedanken dienlich sein kann.

Um 10:50 Uhr, nach Abschluss der Diskussion, beginnt die erste Ausscheidungsrunde. In dieser Runde wird über Projekte abgestimmt, welche offensichtliche Mängel in Bezug auf die Ausscheidung zeigen.

Projekt Nr. 3 wird einstimmig ausgeschieden.
Grund dafür ist, dass es in der Funktionszuordnung den Ausschreibungsrichtlinien widerspricht (Ausschreibung + Fragenbeantwortung).

Projekt Nr. 5 wird einstimmig ausgeschieden.
Der Grund dafür liegt darin, dass die Unterlagen nicht im geforderten Maßstab 1:200 und auch nicht im geforderten Umfang geliefert worden sind.
Weiters ist bei diesem Projekt auch das Hotel, die Funktionszusammenhänge des Hotels, nicht den Ausschreibungsunterlagen entsprechend.

Anschließend wird diskutiert, dass bei diesem Projekt die geforderten Unterlagen nicht geliefert worden sind. Aus diesem Grund wird dem Projektverfasser € 1.000,-- von der Entschädigungssumme abgezogen. Die Abstimmung über diesen Punkt ist einstimmig. Auszahlungsbetrag: € 4.000,--

2. Ausscheidungsrunde

Projekt Nr. 1

Vermisst wird beim Projekt eine städtebauliche Aussage zum Gesamtthema "Ortsplatz". Vor allem wird bemängelt, dass sämtliche Parkplätze im Bereich zur Straße liegen und dadurch die Ortsidentität nicht unterstützen.
Positiv gesehen wird der vorgelagerte Wellnessbereich, welcher auch Einblick in die Tennishalle gewährt. Nicht akzeptiert wird die Funktionsmischung von Tennisbesuchern und Fußballern im gemeinsamen Gang. Diese Funktionsdurchmischung entspricht nicht den Vorstellungen des Auslobers.
Als besonders kritisch wird die Anlieferungszone des SPAR Marktes gesehen, welche gegenüber dem Wohngebäude situiert ist. Es wird angemerkt, dass die Anlieferung des SPAR Marktes auch in der Nacht erfolgt.

Besonders kritisiert werden die innenliegenden unbelichteten Räume sowohl bei der Apotheke als auch bei der Zahnarzt- und Tierarztordination. Die eingezeichneten Lichtkuppeln entsprechen nicht den Richtlinien und Gesetzen und werden bei einer Erweiterung des Hotels überdeckt.

Der Vorsitzende stellt den Antrag, das Projekt auszuscheiden. Der Antrag wird einstimmig angenommen.

Projekt Nr.2

Die grundsätzliche, städtebauliche Überlegung mit dem Baukörper des Hotels eine Platzfassung zu machen und daneben ein Geschäftszentrum zu situieren wird positiv beurteilt. Ebenso wird die vorgeschlagene Lösung mit Parkdeck, welche eine Platzfassung darstellt, positiv gesehen. Überarbeitungswürdig ist die Anlieferung für das SPAR Marktzentrum.
Nach längerer Diskussion wird die vorgeschlagene Brücke in Frage gestellt, da sie funktionell nicht unbedingt notwendig ist und als Zeichen das Projekt eher verunklärt als stärkt. Das Anschlussgebäude zur bestehenden Tennishalle wird von den Funktionen und von der generellen Zuordnung positiv gesehen.
Die Konstruktion der Überdachung ist statisch nicht schlüssig gelöst und muss überarbeitet werden. Eine neue Lösung muss für die Kantine der Tribüne gefunden werden. Diese sollte nicht im Bereich des Cafes sein. Weiters wird angeregt einen Zugang zur Tribüne zu realisieren, welcher nicht durch das Gebäude führt.

Der Vorsitzende stellt den Antrag, dass das Projekt in die nächste Runde aufsteigt.
Der Antrag wird einstimmig angenommen.

Projekt Nr. 4

Die städtebauliche Überlegung der Platzbildung wird positiv gesehen, auch die Baukörperverteilung und Akzentuierung mit Hotel und langgestrecktem Wellnessbereich.
Als kritisch betrachtet wird die Absenkung des Trafos.
Vom Baukörper her wird das Obergeschoßbauwerk über dem SPAR Markt als positiv gesehen, von den Funktionen her jedoch nicht akzeptiert, da nicht alle Bereiche mit Lift erreichbar sind.

Nicht den Ausschreibungsbedingungen entspricht der Restaurant- und Cafebereich, welcher mit Blickbezug zum Tennis situiert werden sollte.
Auch bei diesem Projekt ist die Aufhebung der Durchmischung von Fußball mit Tennis und Wellness schwer möglich.

Der Vorsitzende stellt den Antrag, dass das Projekt Nr. 4 in die nächste Runde aufsteigt. Der Antrag wird einstimmig angenommen.

Projekt Nr. 6

Das Projekt versucht mit einem relativ hohem Solitärbauwerk, in dem fast alle Funktionen untergebracht werden, den Ortsplatz abzuschließen bzw. mit einer Brücke an den „Running-Shoe" anzuschließen. Diskutiert wird die Verhältnismäßigkeit dieser Baukörper im Bezug auf das Umfeld bzw. auf die umgebenden Bauwerke. Die innere Organisation und Funktionsplanung entspricht in vielen Teilen nicht der großen Gestik des Entwurfes.
Im Erläuterungsbericht wird erwähnt, dass neue Identitäten durch diese Bauwerke geschaffen werden sollen.
Nicht positiv gesehen wird die vorgeschlagene Erweiterung des Hotels im 5. OG. Weiters wird angemerkt, dass der Restaurantbereich und der Zugang nicht optimal gelöst sind.

Der Vorsitzende stellt den Antrag, dass das Projekt Nr. 6 in die nächste Runde aufsteigt. Der Antrag wird einstimmig angenommen.

Das Projekt Nr.4 wird nochmals eingehend diskutiert.
Neben den schon beschriebenen funktionellen Anmerkungen wird die Architektursprache und die Aufstockung des Hotels als problematisch angesehen. Der Vorsitzende stellt den Antrag, das Projekt vorläufig aus der Wertung zu nehmen. Der Antrag wird mit 6 pro und einer Gegenstimme angenommen.

Nach intensiver Diskussion und Vergleich der Projekte Nr.2 und Nr.6, in der vor allem die Zukunftsoptionen der beiden Projekte diskutiert werden, zeigt sich, dass das Projekt Nr.2 leichter auf sich verändernde Anforderungen adaptierbar ist und in der Angemessenheit der Gestaltungsmittel die vom Auslober geforderte Zielsetzung eher erreicht. Der Vorsitzende stellt aus diesem Grund den Antrag, das Projekt Nr. 2 auf den ersten Rang zu setzen. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Das Projekt wird der Gemeinde für die Realisierung empfohlen, wobei folgende Punkte adaptiert bzw. eingehend diskutiert werden müssen:

_ Situierung des Bades
_ Trennung der Fußballkantine vom Wellnesscafe
_ Situierung der Tierarztpraxis im Erdgeschoss

Anschließend öffnet der Vorsitzende die Verfasserbriefe, welche versiegelt von Herrn Mag. Klöckl überreicht werden.

Der Vorsitzende bedankt sich beim Auslober und bei der Jury für die konstruktive Zusammenarbeit und beendet die Sitzung um 15:15 Uhr.

Verfasser/in:
Gemeinde Hart b. Graz
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