13/04/2023

Besitzer melden sich auf den Suchaufruf bei Wissenschaftlerin und tragen so zur architekturhistorischen Einschätzung eines Grazer Hauses des Architekten Karl Ilbing-Israelson aus den 1930ern bei.

13/04/2023

Das 2023 wiederentdeckte Haus des Architekten Karl Ilbing ist Anfang der 1930er-Jahre in Graz errichtet worden. Foto: Privatbesitz

Foto, undatiert: Privatbesitz

Am 29.3. suchte die Architekturhistorikerin Antje Senarclens de Grancy per Foto auf www.gat.st ein Haus des Architekten Karl Ilbing-Israelson. Die Kleine Zeitung nahm am 1.4. die Suchanfrage auf und druckte das Foto. Es gingen fünf Hinweise bei der Wissenschaftlerin ein und die Familie der aktuellen Besitzer des Hauses meldete sich. Weitere wichtige Informationen zum Haus und dessen Geschichte konnten auf diese Weise gesammelt werden.

Mit den zusätzlichen Informationen ist ein wichtiger Schritt für Senarclens de Grancy passiert. Die Architekturhistorikerin forscht bezüglich jüdischer Architektur in Graz und Umgebung und konnte bereits den Nachlass des Architekten Ilbing in Haifa sichten. Damals tauchte das Haus als unbeschriftetes Foto auf, ohne dass es lokalisiert werden konnte.

Unschätzbar wertvoll sind Momente für die Architekturforschung, in denen dann bis dato unbekannte oder vergessene Geschichten erzählt und Ansprechpartner gefunden werden. Ob sich das Haus als ein Schlüsselprojekt in Karl Ilbings Werk erweist, „das die Verbindung zwischen Graz und Haifa nachvollziehbar macht“, wie Senarclens de Grancy hofft, kann nun Schritt für Schritt besser eingeschätzt werden.

Die Wissenschaftlerin plant eine Lehrveranstaltung, in der sich Studierende der TU Graz mit dem Werk des Architekten und dessen Leben auseinandersetzen werden. Forschungsergebnisse sollen in Folge durch eine Publikation öffentlich zugänglich gemacht werden. Das wiedergefundene Haus, wird eines der Puzzleteile sein, die das Wirken Ilbings und die Rahmenbedingungen in den 1930er veranschaulichen.

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