22/07/2024

GAT veröffentlicht seit 2023 die Druckserie GATzine. Bisher erschienen sind #0 NOTIZ, #1 NETZ und #2 NACHLESE. Die Hefte können in der Redaktion unter redaktion@gat.st bestellt werden.

Wir veröffentlichen zudem sukzessive Texte aus den GATzinen auf gat.news und laden ein zu kommentieren.

22/07/2024

Cover der GATzine #0, #1 und #2, erschienen 2023 und 2024

©: Claudia Gerhäusser

Einblick in GAZtine2 # NACHLESE, 2024

©: Claudia Gerhäusser

Blättern, GATzine #0, #1 und #2, erschienen 2023 und 2024

©: Claudia Gerhäusser

„Das Leben kommt von vorn, ...geh voran, bleibt alles anders …“ Es sei erlaubt, zu zitieren, was der deutsche Musiker Herbert Grönemeyer mit seiner Stakkatostimme in unsere Ohren reibt. Seit 5. Oktober 2023 haben wir mit www.gat.news eine neue Adresse im Netz, schreiben unter einem neuen URL und in einer neuen Farbe und gelegentlich analog in Form der GATzine. Wir sind gesiedelt, was Chancen mit sich bringt: Umbauen? Anbauen? Ausbauen? Konkret: Die Seite präsentiert sich mit einer neuen Oberfläche und dem Ziel, künftig österreichweit aktiv als BAU*KULTURplattform zu agieren. Dabei soll es nach dem Ausbau der Redaktion und der Erweiterung des Autor:innennetzwerks gleichfalls kritisch, informativ und vielschichtig weitergehen, wie in den vergangenen 20 Jahren – nur eben über- und interregional.

Das Top-Thema heißt Architekturkritik im Netz. Für www.gat.news neben der Informationsvermittlung ein Dauerbrenner. Wo bleibt die Kontroverse? Wann ist Kritik noch konstruktiv? Alles zahnlos oder zu polemisch? Auf den Social-Media-Kanälen, im Netz, ist man versucht zu sagen, gibt es eine Chance der breiten, niederschwelligen Diskussion. „Unabhängig oder fundiert“ ist dort allerdings nicht unbedingt gegeben.

Wir vermissen im Netz und in den etablierten Mainstreammedien bisweilen fachliche Versiertheit mit kritischem Anspruch. Sie auch? Ideen, wie man das ändern könnte?

Mit dieser Frage beschäftigen sich auch unsere Autor:innen in der seit 2023 erscheinenden Druckserie GATzine.

Die Architekturmedienlandschaft in Österreich gleicht einer Brache trotz fruchtbarem Boden? Ramona Kraxner führt in ihrem Artikel im ersten Heft GATzine #1 NETZ mit spitzem Stift aus, wie es um die mediale Architekturkritik bestellt scheint. Wir können Theo Deutingers vielschichtigen Centerfold bestaunen, auf dem statt Buchstaben am Ende die Emojis die Kritik übernehmen. Die „KI wird uns keine neue Ästhetik oder Stil vorschreiben“, so Bart Lootsma. Genauso wenig, wie sie die kritische Reflexion für uns übernehmen wird. Allerdings führt kein Weg an der Digitalisierung vorbei. Es gilt vielmehr, so das Professorenduo Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer, mit „digitalen Medien im Bereich der Bau*kultur neue Wege zu beschreiten“.  Es geht also um Bedeutung und Verstehen, Arbeitsweisen und Haltung auf dem Parkett der kritischen Architekturberichterstattung. Oder wie es Riklef Rambow mit auf den Weg gibt: Gut bleiben und besser werden. Wie können Wege einer Bau*Kultur in Zukunft beides – analog und digital – sein, fragen sich auch Ella Felber und Silvester Kreil aus der Generation junger Autor:innen. Denn mittlerweile lässt sich Baukultur nicht nur an ihren Werken messen, so Christian Kühn in seinem Essay über den Begriff der Baukultur.

Ursula Baus, Herausgeberin des kritischen Magazins marlowes, lädt uns im Gespräch mit Christine Müller in der zweiten Ausgabe GATzine #2 NACHLESE dringlich zum Denken ein. Milica Tomic, Professorin für zeitgenössische Kunst, rät, sich mit dem Unarchivable – dem nicht Archivierbaren – zu beschäftigen. raum*f Kollektiv stattdessen kritisiert uns, klärt uns auf über Begriffe und Themen, die längst in der Baukultur hätten ankommen müssen und auch bei GAT bisher nicht selbstverständlich sind. Jerome Becker und Matthias Morodervon Architektur im MAGAZIN erklären ihr Prinzip der Kritik – in diesem Sinne „ein Role Model für GAT bzw. eine Inspiration für alle, die nach etwas suchen, abseits des Mainstreams, abseits der „non-discursive“ society.“ In der Mitte der zweiten Ausgabe der GATzine dann ein unfassbar spannendes Netzwerk, das Myzel, welches im Wachsen und Verformen Ästhetik und Schlauheit entwickelt und in vielerlei Hinsicht für das Netzwerk GAT.news Vorbild sein kann. Christian Kühn erinnert uns daran, dass ein Überfluss an Information die Erschöpfung der Aufmerksamkeit zur Folge hat. Während Ole W. Fischereinen zeitlosen Versuch macht zu erläutern, was es heißen könnte, mit Kritik „die Welt zu verändern“. Architekt Volker Giencke ruft – in einem heiter-kritischen Gedankengang – als Reflexion zum Netzwerktreffen dazu auf, das Denken nicht zu vergessen (vor und während des Entwerfens). Arian Lehner von Mies TV stellt sich vor, mit einer Reise in eine Architekturwelt, fern von Fachbegriffen, spezifischen Geschichtsreferenzen und baupolitischen Abhandlungen.

Die Texte der ersten beiden Ausgaben gibt es ab jetzt auch online zu lesen. Sie möchten teilhaben und dabei sein? Möchten über Kritik sprechen und in den Austausch über die Potenziale von GAT.news gehen? Here we go, work up a sweat! Willkommen im Netz: Die Kommentare sind eröffnet …

ISSN -  2960-5253

GATzine #0, NOTIZ, November 2023
Herausgeber: Verein GAT, Glacisstraße 7, 8010 Graz 
Konzept/Redaktion: Wolfgang Feyferlik, Susanne Fritzer, Claudia Gerhäusser, Petra Kickenweitz, Nelly Sanjta 
Gestaltung: Julia Hendrsiak, Norbert Rusz
Lektorat: Ruth Scheuer

GATzine #1, NETZ, November 2023 
Herausgeber: Verein GAT, Glacisstraße 7, 8010 Graz 
Konzept/Redaktion: Wolfgang Feyferlik, Susanne Fritzer, Claudia Gerhäusser, Petra Kickenweitz, Nelly Sanjta 
Gestaltung: Julia Hendrsiak, Norbert Rusz
Lektorat: Ruth Scheuer
Foto Cover: Zita Oberwalder „Freiflughalle Hongkong“

GATzine #2, NACHLESE, März 2024 
Herausgeber: Verein GAT, Glacisstraße 7, 8010 Graz 
Konzept/Redaktion: Wolfgang Feyferlik, Susanne Fritzer, Claudia Gerhäusser, Petra Kickenweitz, Nelly Sanjta 
Gestaltung: Norbert Rusz
Lektorat: Ruth Scheuer

GATzine #3, WALLMÜLLER, August 2024 
Herausgeber: Verein GAT, Glacisstraße 7, 8010 Graz 
Konzept/Redaktion/Gestaltung: Claudia Gerhäusser, Petra Kickenweitz
Foto Cover: Karin Wallmüller, „Zeppelin“

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