Ohne Ansatz, ohne Ansätze, gibt es kein Vorankommen. Obschon der englische Begriff „approaches“ keine grundsätzliche Erfolgsgarantie ausspricht, sondern eher von einer Annäherung erzählt, sind im neuen GAM konkrete Lösungen zu erwarten. Das Inhaltsverzeichnis setzt auf starke Ansagen und Analogien, wie „Vegetarische Gebäude, Auf dem Weg zu einer neuen Materialdiät“, „Eine neue Ethik für die Fachleute des Bauwesens“ und „Resilience-by-Design“.
In 13 Artikeln werden vier Aspekte einer klimaneutralen Zukunft genauer betrachtet. Die Schlagworte Contemplating, Calculating, Building und Guiding sortieren die verschiedenen Perspektiven und empfehlen eine Reihenfolge, die sich wohl nicht nur auf das Lesen, sondern auch auf eine Baupraxis übertragen lässt: Betrachten, Berechnen, Bauen, Anleiten.
Ein adäquater Umgang mit Krisen, stets Thema und Entwicklungsmotor in der Architekturtheorie und -praxis, wird im neuen GAM auf den mit der ökologische Krise reduziert. Das Problem konventioneller Planungspraktiken, „die den Bausektor zum größten Verursacher von CO2-Emissionen weltweit gemacht haben“, so die Gastredakteur.innen, müsse bei den gebauten Räumen der Zukunft überwunden werden. Wie, wird vielstimmig und „vielseitig“ beschrieben. Macht dies GAM 21 zu einem Leitfaden für technische Umsetzungen auf dem Weg zur allgemeinen Netto-Null an Emissionen beim Bau und Betrieb künftiger Gebäude? Oder zu weit mehr?
An dieser Stelle sei auf die Präsentation am 20. Mai verwiesen, bei der die Gastredakteur:innen mit Daniel Gethman, akk TU Graz, ins Gespräch gehen und die österreichische, international gefeierte Meteorologin und Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb, BOKU Wien, in einem Vortrag ihre Sicht auf unsere Zeit vermitteln wird.