25/03/2019

Am 23. März 2019 wurden im Orpheum Graz Österreichs höchstdotierte Filmpreise vergeben. 

Das 22. Festival des österreichischen Films fand vom 19. bis 24. März 2019 in Graz statt.

25/03/2019

„Die Aufgabe eines Festivals ist es, Öffentlichkeit für Filme zu schaffen. Es geht aber auch darum, eine differenzierte Wahrnehmung der vielen mit der Produktion von Filmen verbundenen Kreativleistungen zu gewährleisten. Preise schaffen Aufmerksamkeit für Filme und ihre Macher/innen. Zudem sind sie Ausdruck der Wertschätzung dieser Leistungen.“
(Diagonale)

Am 23. März 2019 wurden im Rahmen der Diagonale-Preisverleihung im Orpheum Graz Österreichs höchstdotierte Filmpreise vergeben.

  • Großer Diagonale-Preis des Landes Steiermark
    Bester österreichischer Spielfilm:
    Sara Fattahi für Chaos
    Begründung der Jury: „Erinnerungen suchen nach einer Stimme und finden sie in einem Film, der gleichzeitig Prozess und Wahrnehmung ist. Dieser Film zeigt sein Potenzial mit einer Offenheit, die uns im Fühlen und Verstehen tief berührt – das Chaos mit allen Sinnen erfahrbar macht.“
  • Großer Diagonale-Preis des Landes Steiermark
    Bester österreichischer Dokumentarfilm:
    Nathalie Borgers für The Remains – Nach der Odyssee
    Begründung der Jury: „Nathalie Borgers greift in The Remains – Nach der Odyssee ein zentrales Thema auf – das Recht auf die Beerdigung eines Angehörigen. Der Film schildert eindrücklich und kinematographisch überzeugend den Schmerz einer Familie vor dem Hintergrund einer der größten humanitären Katastrophen der Gegenwart. Die Regisseurin lässt uns ganz nah an eine Flüchtlingsfamilie herankommen und vermittelt uns deren schier unfassbaren Schmerz.“
  • Diagonale-Preis Innovatives Kino der Stadt Graz
    Bester innovativer Film, Experimental- oder Animationsfilm:
    Jennifer Mattes für Wreckage takes a holiday
    Begründung der Jury: „One’s first impression of this unique film is that it is weird and humorous – weird in the sense that it pulls together unexpected elements in a truly surreal manner. Viral YouTube films, seemingly throw away found footage and pop culture memes are woven together in a cinematic tapestry with newsreel footage and clips from classic cinema. But the surreality and humor should not be mistaken for a lack of intellectual rigor. The second impression one gets is that this is a genuinely experimental film – experimental in form, in materiality, in complexity of narrative, in the skillful editing and combination of found footage, performance, and digital manipulation. “
  • Franz-Grabner-Preis für den besten Kinodokumentarfilm 2019
    Waldheims Walzer von Ruth Beckermann
    Jurybegründung: „Aus dem Vertrauen in die Kraft des Kinos entstand ein Filmessay, das sich mit Fakten nicht zufrieden gibt, sondern die widerstreitenden Kräfte einer Gesellschaft spürbar machen will. Historische und persönliche Wahrheiten werden gegeneinander in Stellung gebracht und die Realität entlarvt sich in ihren extremsten Formen selbst. Das aufmerksame Betrachten wird zu einem scharfsinnigen Akt der Kritik. Die Regisseurin besitzt die Courage, sich aus ihrer filmischen Ungleichung nicht herauszunehmen und positioniert sich im Widerstreit um das politische Gesicht ihres Landes unmissverständlich auf der Seite Demonstrierender. Mit ihrer Kamera steht Ruth Beckermann seit Jahrzehnten für ein österreichisches Kino, das nicht an der Seite verharrt, sondern sich mitten aufs politische Terrain begibt.“
  • Großer Diagonale-Schauspielpreis 2019
    für Verdienste um die österreichische Filmkultur
    Birgit Minichmayr
    Die Diagonale freut sich, "Birgit Minichmayr für ihr beständige Wirken auf höchstem Niveau und ihr immerzu präzises und unvergleichlich virtuos-nahbares Spiel zehn Jahre nach der Würdigung für den besten Aufritt in einem Wettbewerbsfilm der Diagonale nun auch mit dem Großen Diagonale-Schauspielpreis für Verdienste um die österreichische Filmkultur auszuzeichnen."

An sechs Tagen präsentierte die Diagonale’19 insgesamt 180 rezente und historische Filme und Videos im Rahmen von 143 Vorstellungen in vier Festivalkinos und in der Helmut-List-Halle. Der Wettbewerb umfasste 112 Filme und wurde aus insgesamt rund 500 aktuellen Einreichungen aller Längen und Genres zusammengestellt. 71 Filme feierten im Rahmen der Wettbewerbe der Diagonale’19 ihre Premiere, 43 davon als Uraufführung.
Einen Höhepunkt markierte die dem Wiener Schauspieler Hanno Pöschl gewidmete Reihe Zur Person, die ein Nachdenken über die jüngere Geschichte des österreichischen Films ermöglichte. Das historische Special widmete sich der Repräsentation und Narration von Weiblichkeit(en) im österreichischen Film. Mit Theater-, Kino-, Holzarbeit spürte die Diagonale’19 dem vielseitigen Schaffen von Ludwig Wüst, seinen Hands-on-Holzlectures und der Inszenierung von Fräulein Julie durch Wüst am Schauspielhaus Graz nach.
(gekürzte Texte aus Diagonale-Newsletter)

 

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