Die 50 Seiten umfassende Publikation wurde als Beitrag zu der Plattform future.lab der Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien herausgegeben. Sie basiert auf der Entwurfsübung PLAY! Experiment Kindergarten, welche Hubert Ackerl gemeinsam mit Marlies Forenbacher am Institut für Entwerfen – Abteilung Hochbau 2 der TU Wien konzipiert und abgehalten hat. Für das Entwurfsprogramm wurde ein Grundstück am Stadtrand des 23. Bezirkes in Wien herangezogen, auf welchem derzeit bereits ein baufälliger Kindergarten steht, welcher in nächster Zukunft abgerissen werden und einem Neuen weichen soll. Ziel der Entwurfsübung war es, sich kritisch mit dem Thema Kindergarten auseinanderzusetzen und über spielerischem Zugang kindgerechte Räume zu entwickeln.
Der Autor Hubert Ackerl zeigt bereits in der Einleitung des Buches mit klaren Argumenten auf, wie immens wichtig die Raumqualität von Kindergärten ist, und weist berechtigterweise auf die durch die derzeitige Förderpolitik (Kindergartenbauoffensiven) häufig unbefriedigende architektonische Qualität neu gebauter Kindergarten hin.
Die erste Hälfte des Buches fasst in kurzen Kapiteln die Aufgaben der Kindergartenplanung zusammen. Renate Stuefer und Hubert Ackerl präsentieren unter den Schlagworten Der Raum als dritter Pädagoge, Bewegungsfreiheit, Freiraum, kindergerechter Rückzug sowie Kinder + Dichte wichtige Fakten und aktuelle Erkentnisse. Die Texte rufen die grundlegenden Bedürfnisse von Kindern in Erinnerung und verweisen auf zahlreiche aktuelle Studien und wissenschaftliche Arbeiten. Die Beschreibung der Qualitäten eines Waldkindergartens sowie der Rolle, welche der Naturraum Wald für heranwachsende Kinder spielen kann, macht bewusst, wie unzureichend die meisten der heute gängigen Spielplätze und Freiräume tatsächlich sind.
Die zweite Hälfte der Publikation zeigt anhand von 12 beispielhaften Entwurfsprojekten der StudentInnen, welche an der Übung teilgenommen haben, wie unterschiedlich die Lösungen zu den eingehend erläuterten Aufgaben ausfallen können. Anhand (leider sehr kleiner) Grundrisse und Piktogramme werden 12 Gebäudetypologien präsentiert, welche den spielerischen und experimentellen Charakter der Übung verdeutlichen. Zwar sind die Projekte teilweise unausgereift, geben aber Denkanstöße und regen zum Experimentieren an.
Das Buch sei nicht nur allen jenen empfohlen, welche sich mit der Planung von Kindergärten beschäftigen wollen, sondern vor allem den EntscheidungsträgerInnen, BauherrInnen und BetreiberInnen, welche schon frühzeitig die Grundlagen zu qualitativ hochwertigen Kindergartenprojekten schaffen sollten.
Es erhebt und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber die klar formulierten, faktenreichen und prägnanten Artikeln von Hubert Ackerl und Renate Stuefer bilden eine hervorragende Einfürung in die Thematik. Dem Quellenverzeichnis kann natürlich die weitere und umfassende Literatur entnommen werden.
Das Buch liegt in folgenden Bibliotheken auf:
- Österreichische Nationalbibliothek
- Bibliothek Architekturzentrum Wien
- Wiener Hauptbücherei am Gürtel
- Universitätsbibliothek Akademie der bildenden Künste Wien
- Universitätsbibliothek Universität für angewandte Kunst Wien
- Universitätsbibliothek Universität Wien
- Universitätsbibliothek Uni Wien, Bildungswissenschaften
- Universitätsbibliothek Technische Universität Graz
- Universität Innsbruck Bibliothekszentrum West
- Universitätsbibliothek Technische Universität Wien
- Universitätsbibliothek TU Wien, Gebäudelehre und Entwerfen
- Universitätsbibliothek TU Wien, Institut für Kunst und Gestaltung 1
- Universitätsbibliothek TU Wien, Örtliche Raumplanung