21/09/2009
21/09/2009

Schauhaus09 von MVD Austria /frank,rieper. Foto: wm

Michael Rieper (Architekt), Veronica Kaup-Hasler (Intendnaz), Florian Malzacher (Dramaturgie), Reinhard Braun (Bildende Kunst). Foto: wm

Tempel der Vernunft. Foto: Benjamin Foerster-Baldenius

Monument und Utopie: Ayse Erkmen (IR/D) Gemütliche Ecken, 2009

Phantom/Ghost. Foto: Jutta Pohlmann 2009

Stefan Kaegi / Rimini Protokoll (CH/D) „Radio Muezzin“. Foto: Claudia Wiens

The Very Pleasure (A) Foto: The Very Pleasure

Dem steirischen herbst wird scheinbar ein Resümee vorangestellt: „All the Same“, das wird aber gleich wieder in Frage gestellt: „Was gilt, wenn alles gleich und gültig ist?“
In einem „Tempel der Vernunft“ wird am 24. September um 19 Uhr 30 eröffnet.

Unter dem Leitmotiv „All the Same“ permutiert der steirische herbst den Begriff „gleichgültig“ – vom „Desinteresse“ bis hin zur Gleichberechtigung als Desiderat oder „Utopie und Alltagsforderung“. Wie gültig Kunst im zunehmend privatisierten und überwachten öffentlichen Raum sein kann, will Kuratorin Susanne Breitwieser mit der Ausstellung „Utopie und Monument I“ zur Schau stellen, wenn nicht eruieren. Eine Tendenz, nach der die Drop Sculptures absehbar Kommunikations- und Handlungsstrategien weichen, ist inzwischen kaum mehr in Abrede zu stellen. Welche Rolle so geartete künstlerische Interventionen im von verschiedensten Interessensgruppen beanspruchten öffentlichen Raum spielen, sollte zu zeigen sein. Ein detaillierter Artikel zu „Utopie und Monument“ folgt in den nächsten Tagen auf GAT. Eröffnet wird am 25. September, um 18 Uhr auf dem Platz der Freiwilligen Schützen /Bad zur Sonne. Das Projekt ist dem Andenken an Hartmut Skerbisch (1945 – 2009) gewidmet.

Zur herbst-Eröffnung am 24. September, 19.30 Uhr, verwandeln raumlaborberlin und das Theater im Bahnhof die Helmut-List-Halle in einen „Tempel der Vernunft“. Trotz Vorstellung in einer Pressekonferenz bleibt dessen Funktion und Inhalt vorerst kryptisch verborgen. Vom „Zugang zu verschiedenen Räumen“, sprach Intendantin Veronica Kaup-Hasler, „bevölkert von Repräsentanten aus Disziplinen wie Wirtschaft, Kunst und Philosophie“, die man erfahren werde und in denen man wohl etwas erfahren dürfte: „Ein Tempel, in dem Wellness, Verklärung und Erkenntnis manchmal nicht ganz unterscheidbar sind“, meinen raumlaborberlin und TiB. Darauf und am selben Ort folgt ab 23.00 Uhr ein Konzert mit Phantom Ghost (D) und dem Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow, „campy und vaudeville-artig“, und die obligate Party.

Zum Festivalzentrum Orpheum und zum „Schauhaus“ der Architekten MVD-Austria / frank, rieper (Michael Rieper (A), Irina Koerdt (D/A)), sagt Michael Rieper: „Etwas Unordentliches wie dieses ‘Regal’ dürfte nie vor diese Fassade und auf diese Grünfläche gestellt werden. Das ist der Vorteil des Temporären.“ Im Orpheum jedenfalls wird „Super! Power! – The Rock Opera“ zur Aufführung gebracht; exemplarische Videoarbeiten zur „Krise der Gleichheit“ haben Maria Morata (E/D) und Reinhard Braun (A) ausgewählt; ebendort Lounge, Club, Konzerte und herbstbar unter vielen anderen mit einem Konzert von The Very Pleasure, das sind Fritz Ostermayer, Hans Schabus und Oliver Welter, am 3. Oktober um 22.30 Uhr.
Rimini Protokoll, bekannt für ihr dokumentarisches Theater, haben für „Radio Muezzin“ vier Muezzine zu Hauptdarstellern einer Rekonstruktion ihres Lebens gemacht; am 25., 26. und 27. September im Festivalzentrum.

Verfasser/in:
Wenzel Mracek, Bericht
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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