„Center Rog is a creative hub,“ heißt es auf der Website, „where you can create anything you can think of, either by yourself or with the help of our skilled mentors … a space designed for everyone who enjoys creating with their hands, regardless of their knowledge and age.“
Die ehemalige Fabrikhalle im Zentrum Ljubljanas, ursprünglich für die Lederproduktion errichtet, hat eine intensive, selbstverwaltete Transformation hinter sich. Bis in die 1990er Jahre war die Produktion in Betrieb. Nach dem Ende der kommerziellen Nutzung 1991 und dem Ankauf durch die Stadt Ljubljana im Jahr 2002 wurde über die Zukunft des Areals lange diskutiert. Einig war man sich bald, dass es für öffentliche Zwecke genutzt werden sollte. Das heutige Angebot des Center Rog ist eng mit dieser Entwicklungsgeschichte verbunden und schafft seit nunmehr zwanzig Jahren einen besonderen Raum der Begegnung, des Lernens und der Produktion.
„Das wollen wir auch im Stadtteil Gries“, lautet der Tenor des Komitee Rösselmühle, das Vertreter*innen des Center Rog am 23. Oktober nach Graz eingeladen hat. Renata Zamida, Generaldirektorin des Center Rog, stellt konkret vor, welche Konzepte hinter der Entwicklung des Hauses stehen und diskutiert im Anschluss mit Vizebürgermeisterin Judith Schwentner, ob Center Rog ein Vorbild für die Rösselmühle sein kann.
Kann Graz lernen, wie sich ein historisches Industrieerbe in einen demokratiefördernden und gesellschaftsbildenden Ort verwandeln lässt – einen Ort, der gemeinschaftlich gestaltet und genutzt wird? Was verbindet das Center Rog und die Rösselmühle, und welche Rahmenbedingungen braucht es für vergleichbare Projekte? Welche Rolle spielten Zwischennutzung und Bürger*innenbeteiligung bei der Entwicklung in Ljubljana? Und wie gelang es, den historischen Bestand zu bewahren und gleichzeitig eine zeitgemäße Nutzung zu ermöglichen?
Es sind viele Fragen, die an diesem Donnerstagabend verhandelt werden und sie reichen weit über den konkreten Fall der Rösselmühle hinaus. Denn mit der Tennenmälzerei, der Postgarage, der Destillerie Bauer und der Sprudelgarage stehen in Graz mindestens vier weitere Areale vor einer stadtentwicklerischen Neudefinition. Deren Transformation wird das öffentliche Leben der Stadt auf Jahre prägen oder, je nach Umsetzungskonzept, nur wenigen zugutekommen.
was ist mit grazer architekturszene los
Was ist mit der Grazer Architekturszene los? Niemand scheint sich für interessante Architekturthemen zu interessieren. Der Vortrag war beeindruckend. Ljubljana zeigt vor, wie es gehen kann und auch soll.