11/04/2011
11/04/2011

MARTIN GRABNER, Familienaufstellung (Ordnung), 2009

„...und in der Mitte eine große Leere. Warum eigentlich nicht?“

Ausstellungseröffnung: 14. April 2011, 19.00 Uhr
Ausstellungsort: Kulturcae im Orpheum
Orpheumgasse 8, 8020 Graz
Ausstellungsdauer: 15. April 2011 bis 07. Juni 2011
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10.00-18.00 Uhr

Die Stadt und ihre Bauwerke werden im Kontext des sozialen Raums und als konkrete Materialisierung gesellschaftlicher Bedeutungen und Ideale begriffen. Sie stellen den gebauten Rahmen dar, der soziale Strukturen integriert, unterstützt oder ihnen entgegenwirkt. Die Dialektik von Habitus und Habitat bildet die Grundlage des Weltverständnisses in den fotografischen Arbeiten.

Der Mensch zeichnet sich in den Fotografien meist durch seine Abwesenheit aus. Im Fokus stehen die von ihm hinterlassenen Spuren. Als – oft subversive – Einschreibung von immateriellen Strukturen und Phänomenen in die gebaute Umwelt. Auch fern der Stadt ist es der Mensch, der Landschaften und deren Bedeutung und Rezeption einer Transformation unterwirft, indem er Architekturen in sie setzt. Die Landschaft wird durch artifizielle Interventionen von einer Naturlandschaft zu einer Kulturlandschaft.

Die Ausstellung Topos zeigt Fotoarbeiten, in denen Martin Grabner urbane Räume auf ihre Bedeutung untersucht. Durch die formale Reduktion und die strenge Geometrie entsteht eine fast unmerkliche Verschiebung aus dem Kontext des jeweiligen Ortes. Das konkrete Stück Raum, das erst durch die Wahrnehmung und Aneignung durch den Menschen zum Ort wird, wird so aus seiner Banalität abstrahiert und die dahinter liegende Bedeutung sichtbar gemacht. Denn jede Architektur, jeder artifizielle Ort bildet nicht einfach die Gesellschaft ab, die sie/ihn erschaffen hat, sondern ist Ausdruck der Ideen und Bedeutungen, die ihr, im platonischen Verständnis von Idee und Konkretisierung, zugrunde liegen.

BIOGRAFISCHE NOTIZ:
Martin Grabner, geboren 1979 in Graz, fotografiert, schreibt und studiert Architektur. In seinen fotografischen Arbeiten bewegt er sich zwischen Mensch//Architektur//(Stadt)Landschaft, Rezeption//Manifestation//Gesellschaft.

Verfasser/in:
Redaktion GAT, Empfehlung
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