Ökologische, energetische, ressourcentechnische und soziale Herausforderungen machen dichtere Bauformen, die Revitalisierung von Leerständen und die effektivere Nutzung von Leerräumen oder Grundstücken in bestehenden Dorfstrukturen unumgänglich. In diesem Kontext stellt sich die Frage: Existieren alternative Bauformen zwischen freistehenden Einfamilienhäusern und großen Wohnblöcken, die den Anforderungen eines modernen „Wohnen am Land“ gerecht werden?
Die Ausstellung des Architektur Raumburgenland präsentiert Wohnbauprojekte, die auf die gewachsenen Dorfstrukturen reagieren und das Haus als integralen Bestandteil des Dorfes – als „Dorfbaustein“ – begreifen. Anhand exemplarischer Projekte werden Typologien vorgestellt, die sich harmonisch in historisch gewachsene Parzellen einfügen und innerdörfliche Flächen effizient nutzen. Der Fokus liegt auf dem Hof, der als geschützter Freiraum ein attraktives und qualitätsvolles Wohnen ermöglicht. Dabei werden die Wechselwirkungen zwischen Wohnen und den Infrastrukturen des Dorfes beleuchtet, die das tägliche Leben erleichtern, die Ortskerne stärken und gleichzeitig den Bedarf an immer größeren Wohnflächen reduzieren. Die gezeigten Beispiele dienen als Orientierung, inspirieren zur Nachahmung und verdeutlichen, wie Zentrumsbelebung mit der Reduzierung des Flächenverbrauchs vereinbart werden kann.