06/10/2025

Am Beispiel des ehemaligen „Quelle-Versand-Kaufhauses“ an der Industriezeile in Linz geht Autor Christoph Wiesmayr auf die Suche nach analogen Werten des Digitalen. Er fragt sich, welche Auswirkungen die umfangreichen Fortschritte der Digitalisierung auf die Baupraxis vor Ort haben könnten. Was sind mögliche ökologische Reaktionen auf die Entmaterialisierung unserer Arbeits- und Produktionswelt?

Auf gat.news stimmt sein Essay thematisch auf die am 8.10. im HDA in Graz im Rahmen der Veranstaltungsserie Architektur der Stadt. Bücher, Filme und Gespräche: Eine Veranstaltungsreihe zu Fragen der zeitgenössischen Stadt stattfindende Diskussion „Über das Digitale und Analoge der Stadt“ ein. Der Text, ursprünglich im Magazin Treibgut, das unabhängige Hafenjournal #8 zusammen mit viel Bildmaterial publiziert, wird in 2 Teilen veröffentlicht. 

06/10/2025

Artwork “Jennifer in Paradise” auf Fassade von Constant Dullaart. FMR-Festivalbeitrag 2023. An der linken oberen Fassadenecke war noch der originale Farbton der Fassade des Kaufhauses zu erkennen. Foto, 2024

©: Christoph Wiesmayr

Kriegsschauplatz oder Abbruchbaustelle? Ehem. Quelle-Kaufhausgebäude Linz, 2024

©: Christoph Wiesmayr

Das FMR-Festival* fand 2023 im Linzer Hafen und Gewerbegebiet statt. Darunter auch ein niederländischer Künstler, „Constant Dullaart“, der eine Fassadenfläche des kurz vor dem Abbruch befindlichen ehemaligen Quelle-Kaufhauses an der Industriezeile gestaltete. Der Künstler bezieht sich mit seiner Arbeit „JENNIFER IN PARADISE“ auf das erste Foto, das 1987 mit Adobe Photoshop ausgeliefert wurde, um zu demonstrieren, wozu das Programm in der Lage ist. Das Foto wurde von John Knoll, einem der Entwickler der inzwischen allgegenwärtigen Software, aufgenommen und zeigt die Rückenansicht seiner damaligen Freundin Jennifer am Strand von Bora Bora. Das Originalfoto gelangte nie ins Internet, bis Constant Dullaart es in einem YouTube-Video fand, in dem Knoll die erste Photoshop-Demonstration nachstellt und es extrahiert – indem er Photoshop verwendet. Das Foto scheint eine Art Moment der Unschuld vor der Ära des massenhaft digital manipulierten (d. h. „gephotoshoppten“) Bildes zu verkörpern. Dieser Zugang des Künstlers war mir Anlass genug, nicht nur den Abbruch eines gewöhnlich erscheinenden Gewerbeobjektes zu dokumentieren. Der aktuelle Umstand dient zudem viel mehr als lokaler Referenzpunkt und Ergänzung zum allgemeinen Designprozess-Diskurs. Es folgt ein teilweise autobiografischer, nicht auf Vollständigkeit beharrender Abriss durch die Zeitgeschichte der Digitalisierung in der Architektur und deren Auswirkungen der letzten 50 Jahre. 

Vor genau einem halben Jahrhundert arbeitete der Innsbrucker Architekt Fred Achammer noch mit Blei- und Tuschestiften an den Plänen für ein modernes Kaufhaus im Linzer Hafengebiet. Bereits 10 Jahre zuvor, 1965, eröffnete der Quellekonzern seinen Standort mit Versandzentrale in Linz auf vormals fruchtbaren Auflächen der alten Lustenau. 1977 kam südlich angrenzend ein Kaufhaus an der Industriezeile hinzu. Der funktionale Stahlbetonskelettbau mit vorgehängten Zementfaserplatten fand zwar keine sonderliche architektonische Beachtung, hatte aber dennoch eine ansprechende Fassadenteilung. 2009 ging der Quellekonzern in Konkurs. Danach stand fast eine Dekade lang der Großteil des Gebäudes leer. Einzig eine kleine Trafik, ein Restaurant und ein kleiner Supermarkt waren noch eine Zeit lang untervermietet, bis die Mietverträge ausgelaufen waren. In den 2020ern ging das Gebäude in das Eigentum der angrenzenden Gleisbaufirma Plasser & Theurer über. Der international erfolgreiche Konzern nutzte den Bestand bis vor dem Abbruch im Sommer 2024 als Lagerobjekt. Seit diesem Jahr wird an eben jener Stelle ein neues Werksgebäude auf 12.000 m² errichtet.

Kindheitserinnerungen


In meiner Kindheit ging ich von meinem in der Nähe befindlichen elterlichen Hof des Öfteren in das „Quelle-Schlaraffenland“ zum Einkaufen. Meist waren es einfache Lebensmittel wie Butter zum Kochen für Mutters Küche. Fleisch, Fisch, Gemüse und Eier hatte meine Familie damals noch aus eigener Erzeugung. Ich kann mich noch gut an die Verkäuferin erinnern, bei der ich damals im Kaufhaus meine erste Füllfeder vom eigenen Taschengeld gekauft habe. Meine größere Aufmerksamkeit in dem riesigen Gebäude galt in den 1980er Jahren der Spieleabteilung mit den Transformers- und He-Man-Spielfiguren aus der Fernsehwerbung und mehr und mehr der Elektronikabteilung mit den neuesten Computern und Spielekonsolen. Der Aufbruch ins digitale Zeitalter stand damals mit mir in den Kinderschuhen.

Aus dem „Quelle-Katalog“ konnte man alle aktuellen Angebote entnehmen, die es im Kaufhaus oder Versandhaus zu erstehen gab. Die Modeabteilung war mir damals noch relativ egal, jedoch ist mir so manches Cover mit Fotomodemodellen, typisch aus der Zeit, noch geläufig. Von der neuen Stadtautobahn und der Ferne aus war die blaue Hand auf orangem Untergrund der „Quelle“ am 60 Meter hohen Totem schon von weitem aus zu erkennen. Das Quelle-Logo war zudem auch auf Plakatwerbung in der ganzen Stadt und zuhause als Katalog auf dem Wohnzimmer­tisch omnipräsent. Ein gelungenes Branding, das unter anderem dem Quellekonzern und der Familie Schickedanz Gewinne in Milliardenhöhe (DM) noch vor Zeiten von AMAZON eingebracht hatte. Den Übergang zum modernen Onlineanbieter hat Quelle nicht mehr geschafft. Die Markenrechte gingen 2009 an den deutschen Otto-Konzern über.

Analog und digital


Fast zur selben Zeit, als Fred Achammer noch per Hand im Innsbrucker Büro seine Pläne für ein modernes Kaufhaus in Linz zeichnete, verfasste bereits Ende der 1970er Jahre der damals schon einschlägig bekannte Grafikdesigner, Typograf und Dozent Otl Aicher Texte, in denen er jene Dissonanzen des voranschreitenden digitalen Zeitalters aufzeigen konnte, die unsere gegenwärtige Welt großteils widerspiegelt. Er beklagte darin unter anderem das Problem einer Generalisierung der Gesellschaft und den damit einhergehenden Verlust der Phänomene in der Welt.

„Unser Konsumverhalten, ob zum Guten oder zum Schlechten, wird primär zuerst durch die Sprache der Werbung, vornehmlich die Sprache der Bilder, bestimmt. Urlaubsziele, Produkte, Verhaltensformen werden im Bild vermittelt, oft in einer bewusst inszenierten Bilddarstellung. Man hat die Sprache der Produkte entdeckt, widmet ihrem Aussehen dieselbe Aufmerksamkeit wie ihrer technischen Qualität. Auch die Architektur wird heute als Aussage verstanden. Ihr Erscheinungsbild gibt Aufschluss über Konstruktion, über innere Funktion, über die tragende Institution, sogar über Haltung und Gesinnung.“ <Otl Aicher>

„Computer sind extrem genau, sie ermitteln die Durchschnittsgröße der Deutschen auf beliebige Stellen hinter dem Komma. Nur eine Einzelgröße lässt sich nicht aus einer allgemeinen Durchschnittsgröße errechnen. Das heißt, die Generalisierung fängt nichts an mit dem Konkreten. Die Generalisierung entflieht der Realität. Die Generalisierung drückt sich vor dem Besonderen.“ <Otl Aicher>

Was Otl Aicher damals noch nicht wissen konnte: Dass die „Artificial Intelligence“ und immer schnellere Rechnerleistung imstande sein werden, eine Informations- und Bilderflut in Lichtgeschwindigkeit zu erzeugen, die jeden Erdenbürger auf seinem Smartphone täglich erreichen wird. Ehrlich gesagt wissen das im Moment auch die Wenigsten. Sie sind aber täglich damit konfrontiert.

Krieg der Maschinen


Nicht nur die Bilder, sondern auch die Maschinen haben zu „laufen“ begonnen. Die moderne Kriegsführung in Syrien zeigte, dass in monatlichen Intervallen neue technische Hilfsmittel herangezogen werden und diese dadurch auch die Kriegsabläufe entscheidend verändern. Die aktuelle weltweite politische Situation besteht aus einer Angstpolitik mit einem gegenseitigen Wettrüsten der Länder. Die bisher vorherrschenden Machtpositionen scheinen zu bröckeln. Polen wird dieses Jahr 5 % seines Bruttoinlandsprodukts, also 40 Milliarden Euro, in Verteidigungsmaßnahmen aus Angst vor dem Aggressor Russland investieren*, darunter 1.000 neue Panzer. Eine „Show-Abwehr“, um gegenüber Russland Eindruck zu schüren?

Doch wie schon der Krieg in Syrien zeigte, sind Panzer behäbiges Kriegsmaterial von gestern geworden, welche nur in den Medien als starkes „Symbol“ von Kraft und Abwehr herangezogen werden. Die Realität scheint fast schon so wie im Film „Terminator – Rebellion der Maschinen“ abzulaufen – hier haben das Schlachtfeld Maschinen eingenommen, die sich gegenseitig bekriegen. Menschen verschanzen sich in Bunkern, und darüber herrscht Krieg der Maschinen.

Selbst die neutrale Schweiz erhöht gegenwärtig ihre „wehrhaften Maßnahmen“. Erforscht und entwickelt werden effiziente Tötungsmaschinen wie Drohnen oder Transportroboter. „Es ist absehbar, dass ein Soldat von einer Drohne im Krieg abgelöst wird, es wird noch einiges an Zeit brauchen ... Drohnen mit einer Wirkladung von 3 Gramm Sprengstoff können sehr viel anrichten“, so Mark Höpflinger, Leiter des Schweizer Drohnen- und Robotikzentrums. Zudem betreibt die Schweiz 1.570 unterirdische Schutzanlagen, zum Teil aus Zeiten des „Kalten Krieges“, die für 9 Millionen Menschen (Einsatzkräfte und Zivilbevölkerung) mehrere Tage unterirdisch das Überleben sichern sollen.

Tabula Rasa versus Refurbished Architecture


Firmen bemühen sich, nachhaltig zu produzieren und sind dabei sehr erfolgreich, ihren Betrieb zu optimieren. Leider scheint diese Konsequenz am Neubau von Industrieobjekten (noch) nicht ernsthaft verfolgt zu werden. „Glut-Architektur“ nennt sich ein Planungsbüro mit Sitz in Wien und Linz. Es bekam den Auftrag, ein neues Montage- und Inbetriebnahmebauwerk anstelle des alten Quelle-Kaufhauses auf 12.000 m² für die Firma Plasser & Theurer zu planen. Eine Bautafel an der Industriezeile zeigt eine Visualisierung des neuen Betriebsgebäudes mit großzügig offener, erdgeschossiger Schau-Fassade.

Wäre es schwierig gewesen, die Dimensionen von Gleisbaumaschinen in den bestehenden Baukörper eines Kaufhauses zu integrieren? Der Primärbau des Stahlbetonskelettbaus des alten Kaufhauses mit 12 Meter Säulenachsenabstand hätte wohl eine gewisse Flexibilität zugelassen, doch bei Anbetracht der neuen Nutzungsanforderungen war das wohl nicht ausreichend. Betrachtet man die ausgehobenen Fundamentgruben und Dimensionierung der Punktfundamente (s. Foto; Stand Februar 2025), wird das Ausmaß für das neue Gebäude ersichtlich – dafür war das alte Kaufhaus unterdimensioniert.

Dennoch frage ich mich, ob man zumindest bauliche Fragmente wie bestehende Stiegenhäuser, Betonträger oder Fassadenelemente einer zukünftigen Nachnutzung hätte beimessen können. Dies hätte die CO₂-Bilanz für den Neubau verbessern können. Das Gebäude wurde bis auf den Keller und die Fundamente abgerissen, darunter auch weit auskragende Betonträger, die von Baggern mit Beißaufsatz vor Ort zerkleinert und von mobilen Brechmühlen zu riesigen Abbruchhügeln mühselig aufgeschüttet wurden. Das Bild der Abbruchbaustelle kam eine Weile, mit den eingestürzten Decken und Wänden, riesigen Staubwolken und lautem Maschinengetöse, den Bildern medialer Berichterstattung über Kriegszerstörungen gleich.

Ob mit oder ohne Kriege – Ressourcen, besonders jene im Baugewerbe wie etwa Bausande, werden international knapp. Beton, Glas und Metall haben einen hohen Energieverbrauch und erheblichen CO₂-Ausstoß in ihrer Herstellung – längst an der Zeit, auch Gewerbeobjekte in dieser Hinsicht nachhaltiger zu gestalten.

Vom Analogen zu Animal Aided Design


Die Digitalisierung der letzten 50 Jahre revolutionierte auch die Architekturproduktion maßgeblich. Kaum jemand zeichnet heute noch an Plänen wie zur Zeit Fred Achammers oder erstellt seitenweise statische Nachweise für komplexe Gebäude von Hand. Ich selbst durfte, noch lange vor meinem Werdegang zum ausgebildeten Architekten, in meiner Lehrzeit zum bautechnischen Zeichner Ende der 1990er, den Wandel des analogen technischen Zeichnens hin zu „CAD“ – Computer Aided Design – „hautnah“ miterleben.

Die anfangs ausschließlich von Hand mithilfe von Stiften und Schablonen erstellten Pläne wurden sukzessive durch neue Werkzeuge in Form von Computern und Software ersetzt. Die Anfänge meiner Lehrjahre bestanden hauptsächlich daraus, Originalpläne auf Transparentpapier in Kopierfirmen zu bringen und die vervielfältigten Pläne, dann wieder im Büro, Parie für Parie mit den unterschiedlichsten Farbstiften je nach Materialzuweisung der Bauteile für die Einreichung zu collagieren. Am Ende des Tages waren meine Hände bunt wegen des Farbdurchschlags. Ich erinnere mich noch gut an den ersten Nadeldrucker, der meinen ersten Einreichplan in der Berufsschule ausdruckte. Es wirkte auf mich wie ein kleines technisches Wunder.

„Die Digitalisierung befindet sich erst in der Steinzeit“ – dieser Ausspruch meines damaligen Berufsschullehrers Jürgen Danninger (einer der ersten ACAD-Softwarevertreiber des Landes), hängt mir noch in den Ohren. Dies schien mir und meinen Mitarbeiter:innen im Büro unglaublich, fühlten wir uns alle doch so fortschrittlich in dieser Aufbruchszeit. Wir konnten damals nicht ahnen, wohin die digitale Entwicklung noch gehen würde.

BIM-Architektur
Ist die Computersoftware heute (über-)mächtig geworden? Architekten wie Fred Achammer waren Konstrukteure, sie entwickelten und entwarfen vom Kopf aufs Papier. Die Grundlage des modernen Architekten war das Wissen über die Konstruktion, ihre Kräfte und die damit zugrunde liegende Materialität, die ihm logisch zu fügen galt. Heute ist im Architekturbüroalltag „BIM“ Status quo.

BIM ist eine leistungsfähige Modelliersoftware. Die Verfügbarkeit von ausreichend leistungsstarker Hardware und eine schnelle Vernetzung über das Internet machen es möglich, mit sogenannten Building Information Models (BIMs) den Planungsprozess fundamental zu verändern. Die dreidimensionalen Gebäudemodelle müssen hierfür von allen Projektbeteiligten mit relevanten Informationen gefüllt werden. Hierbei sind die geometrischen Daten nur ein kleiner Teil der einzufügenden Informationen: Jedes Bauteil wird durch eine Vielzahl von Attributen beschrieben.

Der moderne Architekt ist dadurch mit anderen Professionist:innen in der Cloud vernetzt. Alle Beteiligten haben Zugriff auf einen Plan, und Änderungen können direkt vorgenommen werden. Ein wesentliches Merkmal von BIM ist, dass der Planer immer mehr in ein digitales System von vorgefertigten und DIN-genormten Bauteilen oder Modellen gedrängt wird. Er wird daher mehr und mehr zu einem Modellierer, banal gesprochen ähnlich wie ein Kind, das Klötze aus einem Baukasten zu einem Turm fügt. Man darf sich fragen, ob inzwischen das „Konstruieren“ als ursprüngliches gedankliches Leistungsmerkmal des Architekten verloren geht.

Die Konsequenz trägt die Natur – Umgang mit Baumbestand


Über die ganzen Sommermonate 2024 hinweg dauerten die Abbrucharbeiten. Am Ende blieb eine riesige Schotterwüste übrig, bis im Winter 2024–2025 aufs Neue mit Fundamentarbeiten begonnen wurde...


… lesen Sie weiter: Teil 2 folgt am 07.10.2025

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Textquellen Teil 1+2:
Otl Aicher; Analog und Digital. 1991; Ernst und Sohn, Verlag für Architektur, Berlin. ISBN: 3-433-02176-7
Weltweit Aufrüsten für den Frieden; Ausstrahlung, 21.2.2025, 21:20 Uhr | ORF 2
https://on.orf.at/video/14264359/weltweit-aufruesten-fuer-den-frieden-w…
https://www.researchgate.net/publication/312270232_Effects_of_viewing_f…

Bildquellen Teil 1+2: 
https://retroport.de/retro-kult-quelle-katalog/Constant Dullaart; FMR-Festivalbeitrag 2023
https://www.linzfmr.at/de/event/jennifer_in_paradise_liquify_linz
Dr. Qing Li; Forestmedicine, Shinrin Yoku; The art and science of forest bathing, penguin Random House UK

* Anmerkung der Redaktion: Das FMR-Festival ist ein biennales Kunstfestival, das seit 2019 in Linz stattfindet und sich auf Kunst in digitalen Kontexten und öffentlichen Räumen konzentriert. Der Name „FMR“ leitet sich vom französischen Wort „éphémère“ ab, was „vergänglich“ bedeutet, und verweist auf die Flüchtigkeit der digitalen und vernetzten Gegenwart

Wenzel Mracek

Lieber Herr Wiesmayr,
ich verstehe den Begriff "Cyper" nicht. Da finde ich zwar online einige Anwendungen bzw. Gebrauch, weiß aber nicht, ob mich da KI austrixt. Ich denke an "Cyborg", biologisch kybernetischer Organsimus nach Clynes und Kline, oder an William Gibsons "Cyberspace". ???
Mit freundlichen Grüßen

Mo. 06/10/2025 11:14 Permalink
christoph wiesmayr

Antwort auf von Wenzel Mracek

Lieber Wenzel Mracek;
danke für die berechtigte Frage. Der Originaltitel in der Treib.Gut-Ausgabe lautet: "Auf der Suche nach der Quelle analoger Werte in der Cyber Reality"
Ich verstehe es so, dass ich den Begriff der Cyber Reality, also der virtuellen Realität gegenwärtig schon sehr fluide wahrnehme. Also die Grenzen zwischen der analogen und der digital geprägten Welt alleine schon durch tägliche Nutzung von Smartphones verschwimmen und die Bilderflut durch AI ;Bots oder dgl. Stichwort "Slop" ,"Fake-news" Irritationen hervorbringen die sich im gelebten Alltag niederschlagen und zu einem verzerrten und verfälschten Realitätsbild führen "können". Ich, persönlich und das ist meine eigene Auffassung verstehe unsere Gegenwart schon als gelebte Cyber Realität ohne dabei eine Virtuelle Brille aufsetzen zu müssen. Hier eine aktuelle Arte-Doku... https://www.youtube.com/watch?v=cGmVehWBdHI; best, christoph

Mo. 06/10/2025 20:13 Permalink
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