Die Ausloberin beabsichtigt, durch Abbruch von Bestandsbauten und Neuerrichtung von Geschoßbauten in der Lazarettgasse im 5. Grazer Bezirk Gries, Mietwohnungen, einen erdgeschoßig gelegenen Kindergarten und Büros bzw. Dienstleistungsräume im 1. Obergeschoß zu errichten.
Das dazu vorgesehene 3.150 Quadratmeter große Areal liegt in fußläufiger Entfernung von 425 Metern zum Griesplatz und ist im 4.0 Flächenwidmungsplan der Stadt Graz als Kerngebiet + Allgemeines Wohngebietan mit einer zulässigen Bebauungsdichte von 0,8 – 2,0 festgelegt, woraus sich eine maximale BGF von ca. 6.300 Quadratmetern ergibt.
Die dreispurige, stark befahrene Lazarettgasse belastet das Planungsgebiet. Bezüglich Grünraum befinden sich östlich des Wettbewerbsgebiets der Rösselmühlpark und der Oeverseepark mit Spielplatz.
Das Verfahren zur Bebauung an der Lazarettgasse wurde als geladener, einstufiger Realisierungswettbewerb unter acht Teilnehmern*innen nach dem Grazer Modell zwischen 7. Juni und 14. September 2021 durchgeführt.
Geladene Teilnehmer*innen
• Andrea Vattovani Architecture ZT-GmbH
• archX – Arch. DI Martin Fekonja
• Scherr + Fürnschuss Architekten ZT-GmbH
• GS architects ZT-GmbH
• Gaft&onion_ZT-KG
• Architektin DI Susanne Fritzer
• Arch. DI Helmut Zieseritsch ZT-GmbH
• KREINERarchitektur ZT-GmbH
Wettbewerbsergebnis
Die Jury kam nach ihrer Sitzung am 14.09.2021 unter dem Vorsitz von Architektin Brunner-Krenn nach eingehenden Beratungen anhand der Beurteilungskriterien folgendes Ergebnis bekannt:
- Platz 1: Arch. DI Helmut Zieseritsch
- Platz 2: archX, Arch. DI Martin Fekonja
- Platz 3: GS architects ZT-GmbH
Jurybeurteilung Platz 1
"Das Projekt bildet aus seiner städtebaulichen Absicht heraus, einen eindeutigen und klaren Baukörper ab, der eine sehr gut funktionierende und gut gestaltete Antwort auf die gestellte Aufgabenstellung darstellt.
Im Projekt wird eine großzügige und differenzierte Erdgeschoßzone mit bewusster Gestaltungsabsicht entlang der Lazarettgasse angeboten. Der Kindergarten funktioniert dadurch auch trotz seiner Gebäudetiefe im EG und im 1. OG.
Die Erschließungen sind übersichtlich und ausreichend groß dimensioniert und lassen auch im Bereich des Bürogeschoßes ausreichend flexible Nutzungen und Raumgruppenbildungen zu.
Die darüberliegenden Wohngeschoße sind mit den durchgesteckten Wohnungen gut strukturiert und schaffen es, mit dem Angebot von eingeschnittenen Loggien, der Länge des Gebäudes entsprechend, eine gute ausgewogene Abfolge von geschlossenen Wänden und offenen Fassaden anzubieten. Der zentrale Innenhof beginnt im 2. OG, ist über die Querseiten offen und bekommt damit eine gute Belichtung und Belüftung.
Die Innenhoffassade bekommt über die Nutzungsänderung ab dem 2. OG ein dem Wohnbau entsprechendes Gesicht. Die ersten beiden Geschoße werden mit überdeckten Freibereichen dem Kindergarten zugehörig mit schrägen Stützen gestaltet. Die Wohnungsfreiräume im Innenhof sind differenziert in Tiefe und Gestaltung und bieten ein qualitätvolles Wohnen an.
Im 6. Obergeschoß werden Gemeinschaftsräume angeboten, die mit großzügigen Dachgärten zur Westseite hin, die hohe Qualitätsdichte bei den Freibereichen abrunden.
Hervorzuheben ist auch die intelligente Anordnung einer Split-Level-Garage, die einen sehr geringen Bebauungsgrad im Bereich der Grünflächen mit sich bringt.
Das Projekt wird in Summe zu einer positiven Weiterentwicklung des Quartiers im Umkreis der Lazarettgasse beitragen."
Überarbeitungsempfehlungen Platz 1
"Die Belichtungssituation im 6. OG kann durch die Anpassung der Vordachlösungen noch optimiert werden.
Sollte sich bei der weiteren Projektentwicklung ergeben, dass die Kindergartenflächen nur im EG situiert werden, sind im 1. OG an dieser Stelle ausschließlich Büronutzungen möglich.
In Abstimmung mit dem zukünftigen Kindergartenbetreiber sind entsprechend der Vorgaben des Landes die Gruppengrößen und deren Freiflächen aufeinander abzustimmen."
Weitere Jurybeurteilungen
entnehmen Sie dem Juryprotokoll im Downloadbereich.
nicht schon wieder diese beiden
Dieses Grätzel von Gries kann man bald als Pongraz-Zieseriztsch-City umbenennen.
Sehr gutes Projekt welches
Sehr gutes Projekt welches den völlig verbauten Innenhof entsiegelt und begrünt und die Lazarettgasse höhenmässig besser einfasst.
Wenn man dann noch endlich das nahe Rösselmühlareal mit Hochhäusern und Grünflächen aufwerten würde wäre das so ein Gewinn für diese bisher stark vernachlässigte Gegend!
Antwort auf Sehr gutes Projekt welches von Anonymous
Sind Sie Investor? Architekt?
Sind Sie Investor? Architekt? Juror?